Ernst Baumann geht in Pension – Juli 2021

Bericht im Rheintaler

Bye bye Ernst
Per Ende Schuljahr verabschieden wir uns schweren Herzens von unserem Kollegen Ernst Baumann, der seine wohlverdiente Pension antreten wird. Er startete seine Berufstätigkeit 1979 als Primarlehrer in St. Margrethen. Nachdem er die Reallehrerausbildung erfolgreich abgeschlossen hatte, wechselte er im Frühling 1983 nach Rebstein. Damals war die Realschule noch der Primarschule angegliedert und so befand sich Ernsts Arbeitsplatz auch im Primarschulhaus Burggut. Erst drei Jahre nach Gründung der Oberstufe wechselte er im Jahre 1994 ins Schulhaus Sonnental, wo er bis heute wirkte.



Ernst war Lehrer aus Leidenschaft. Mit viel Geduld und Empathie begleitete er als Klassenlehrer die Jugendlichen auf ihrem Weg durch die Oberstufe hin zur Berufslehre. Auch in anspruchsvollen Situationen behielt er stets einen kühlen Kopf, suchte nach der bestmöglichen Lösung und scheute keinen zusätzlichen Aufwand. Ernst unterrichtete hauptsächlich die Fächer Mathematik sowie Natur und Technik. Dies tat er sehr anschaulich und lebensnah, wodurch es den Schülerinnen und Schüler leichtgefallen ist, die Sinnhaftigkeit des Schulstoffs zu erkennen.
Bis in sein letztes Arbeitsjahr war Ernst innovativ und schaute über den Tellerrand hinaus. Er war treibende Kraft bei den Vorbereitungen für die Energiewoche, die leider der Pandemie zum Opfer gefallen ist. Er engagierte sich mit Herzblut für die Schülerband und für das Openair. Er unternahm mit seinen Klassen viele Exkursionen ins Freie. Regelmässig besprach er im Unterricht aktuelle politische Themen, Wahlen und Abstimmungen.
Und dann gibt es noch den Musiklehrer Ernst, dessen Leidenschaft für die Musik ansteckend war. Regelmässig verzauberte er am Klavier seine Zuhörerinnen und Zuhörer mit virtuosen Melodien, die er mit einer beeindruckenden Leichtigkeit vorgetragen hat.
Mit seiner Persönlichkeit und seinem Humor hat Ernst unsere Schule nachhaltig geprägt. Legendär waren seine Auftritte am Fasnachtsball, wo er unter anderem als Donald Trump oder als Greta zu sehen war. Im Lehrerzimmer hingen oft von ihm aus- gewählte Karikaturen aus dem Nebelspalter.
Sich selber nahm Ernst nie zu wichtig. Seine ehrliche Bescheidenheit zeigt er auch im Abschlussbrief an seine Kolleginnen und Kollegen. «Mir wird bewusst, dass mir von allen Seiten extrem viel Wohlwollen entgegengebracht wurde. Ihr habt mich halt so akzeptiert, wie ich bin. War hoffentlich nicht allzu schwierig.»
Lieber Ernst, das Gegenteil ist der Fall. Die Zusammenarbeit mit dir war eine Bereicherung. Wir wünschen dir und deiner Frau Anita nur das Beste für den kommenden Lebensabschnitt. Bleibt gesund und geniesst den etwas beschaulicheren, entschleunigteren, aber hoffentlich nicht weniger spannenden Alltag.